- Das Wochenbett beginnt unmittelbar nach der Geburt der Plazenta (Mutterkuchen) und dauert bis zu 8 Wochen.
- Es wird unterteilt in Früh- (1. bis 10. Tag) und Spätwochenbett (10.Tag bis Ende der 8 Wochen). Im Frühwochenbett findet die größte Umstellung sowohl hormonell als auch körperlich statt. Es findet die Rückbildung der schwangerschafts- und geburtsbedingten Veränderungen und die Wundheilung statt.
- To do: Ausruhen, Stillen und Aufbau der Mutter-Kind-Bindung.
- Findet euch als Familie und in eure neuen Rollen als Mama, Papa und als Paar mit Kind.
Wie lange dauert das Wochenbett?
Von vielen Hebammen wird empfohlen, dass man sich für das Wochenbett wirklich ausgiebig Zeit nehmen sollte, idealerweise ganze acht Wochen. Letztendlich ist es aber immer eine persönliche Entscheidung, wie viel Zeit man sich dafür nehmen möchte, aber zumindest das sogenannte Früh-Wochenbett (10 Tage ab Geburt) sollte sich jede Mama mit ihrem Baby gönnen. Dabei wird die meiste Zeit tatsächlich in und auf dem Bett verbracht, die körperlichen Aktivitäten werden stark heruntergeschraubt und die intensive erste Zeit als Familie genossen.
Warum wird das Wochenbett empfohlen?
Die erste Zeit nach der Geburt ist besonders wichtig, um eine feste Bindung zwischen Mutter und Kind, aber auch Vater und Kind aufzubauen. Das Wochenbett bietet die optimale Atmosphäre, um die intensive Nähe zu spüren, zu genießen und jeden Zentimeter eures kleinen Wurms kennenzulernen. Hinzu kommt, dass eine Geburt immer eine körperliche und häufig auch eine seelische Herausforderung ist. Das Wochenbett dient deshalb auch zur Erholung und Regeneration. Zudem fördert das Einhalten des Wochenbetts die Rückbildung und das Abheilen der Geburtsverletzungen. Auch, um das Stillen zu üben und eine Routine zu entwickeln, kann das Wochenbett hilfreich sein.
Was ist der Wochenfluss und was passiert in meinem Körper?
Durch die Ablösung der Plazenta entsteht in der Gebärmutter eine etwa Handteller große Wundfläche. Diese Wundfläche ist der Grund für deine vaginalen Blutungen im Wochenbett. Der Wochenfluss besteht aus reichlich Blut, Gebärmutterschleimhaut, Lymphflüssigkeit, Schleim und auch teils Bakterien. Durch die Nachwehen zieht sich die Gebärmutter zusammen und die Wundfläche wird immer kleiner. Nach circa drei Wochen ist sie nur noch 3 cm klein. Mit der Zeit verändert sich die Menge sowie die Farbe des Wochenflusses. Man geht davon aus, dass der Wochenfluss zwei bis sechs Wochen lang anhalten kann. Bei stillenden Frauen kann er etwas schneller vorüber sein, da das Hormon Oxytocin das Zusammenziehen der Gebärmutter fördert und so die Ausscheidung beschleunigt. Die Stadien können bei jeder Frau unterschiedlich ausfallen.
Hinweis: Dein Wochenfluss muss nicht immer gleichmäßig ablaufen. Das heißt, die Menge kann etwas variieren. So kannst du an einem Tag eine kleinere Menge Blut verlieren, an einem
anderen Tag kann die Blutung wieder zunehmen. Das kann normal sein und muss dich nicht beunruhigen.
Dass der Wochenfluss einen typischen Eigengeruch hat, der am 5. Tag nach der Geburt besonders ausgeprägt ist, ist völlig gewöhnlich. Sollte dir jedoch auffallen, dass dieser übelriechend
fischartig und beißend ist, solltest du dies jedoch umgehend ärztlich abklären lassen.
Wie verbringe ich das Wochenbett?
Hebammen empfehlen während des Wochenbetts ganz viel Haut-an-Haut-Kontakt mit dem Baby, um die Bindung zwischen Eltern und Baby zu stärken. Für die optimale Erholung solltest Du außerdem darauf achten, dass Du viel Ruhe und Schlaf bekommst. Wenn Du stillst, bist Du in den er
sten Wochen alle zwei bis drei Stunden wach. Das kann ganz schön schlauchen! Es bietet sich deshalb an, konsequent immer Schlaf zu suchen, wenn auch Dein Baby schläft. So bist Du dem schönen, aber schnell auch stressigen Babyalltag besser gewappnet.
Wir möchten Dir zudem auch ans Herz legen, dass manche Dinge während des Wochenbetts einfach mal hintenangestellt werden dürfen. Dazu gehört zum Beispiel der Haushalt oder Dein Smartphone, genau wie Fernsehen und Co. Du brauchst Dir auch keine Gedanken darüber zu machen, dass Du für Deine Besucher hübsch aussehen musst. Überhaupt brauchst Du Besuchern während des Wochenbetts nicht alles recht machen. Stattdessen kannst Du endlich einmal ohne schlechtes Gewissen die netten Hilfsangebote von Familie und Freunden annehmen. Du wirst sehen: Das freut nicht nur Dich, sondern auch sie. Und Du hast mehr Zeit, um die Zweisamkeit mit Deinem Baby zu genießen.
Wenn Du all diese Empfehlungen berücksichtigst und gut versorgt wirst, beugt das übrigens ganz automatisch dem sogenannten Baby Blues vor. Niedergeschlagenheit und Antriebslosigkeit sind nämlich häufig Folgen von zu wenig Schlaf und Erholung.